Toleranz in Beziehungen – Interview auf SR3

Toleranz in Beziehungen – Interview auf SR3

Toleranz heißt das Aushalten von Andersartigkeit. Das hilft natürlich in Beziehungen, wenn man alle Punkte, in denen der Partner/ die Partnerin verschieden ist, erst mal ertragen kann, ohne gleich einen Riesenkonflikt herbei zu führen.

Hilfreich ist dafür z.B. die Kunst des Staunens, also so, wie ein Ethnologe eine bisher unbekannte Insel betritt, schaut und staunt: „Aha, so macht ihr das hier.“ Die andere Haltung ist des Missionars, der ebenfalls die unentdeckte Insel betritt und sagt: „Ihr macht das alles falsch. Das gehört anders.“

Ebenfalls hilfreich ist es, auch tolerant zu sich selbst zu sein. JedeR hat vielfältige, auch sich widersprechende, Wünsche und Bedürfnisse in sich. Und da beginnt Toleranz, dass man auch die eigene Macken und Eigenheiten ertragen kann, ohne sich selbst dafür zu verurteilen und zu entwerten. Wer das bei sich selbst gut kann, kann es in der Regel auch bei anderen.

Und noch was ist nützlich, um tolerant zu sein: ein stabiler Selbstwert. Wer sich durch die Fremdheit des Partners/ der Partnerin nicht gleich entwertet oder ungenügend erlebt, und auch nicht gleich das Ende der Beziehung befürchtet, dem gelingt es leichter, gelassen zu bleiben und Unterschiede in der Beziehung als Herausforderung und nicht gleich als Bedrohung zu erleben.

Der Link zur Sendung hier.

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